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Leviathan

 

 

Schier undurchdringlich

aus Lehm und schrillem Schweigen

thront unverrückbar

auf tausend Hügeln

frei von Licht

 

aus bitterem Ungemach

und stumpfen Schreien

 

ein Bollwerk

aus ewig gestrigem Gestein

 

es ist

als wolle es den Himmel teilen

 

der milchig schwer

bedrohend

und wie ein Glas aus Elfenbein

bereit ist zu zerspringen.

 

Eine Gestalt stapft gramgebeugt

bleischwer

verschlammt sein Schuhwerk

 

sich selber fremd

an viel zu straffen Schnüren

 

durch Schlangen

-zur Häutung längst bereit

auf Knollenblätterpilze

und knochigem Geäst

 

kämpft gegen

Regenfäden

so durchdringend

die schmerzhaft prallen

auf sein Gesicht

 

Schutz suchend

das Mauerwerk

kalt und aschfahl

endlich erklommen

 

späht er hinüber

arglos und benommen

doch blendend greller Nebel

versperrt ihm jede Sicht

 

fiebrige Furcht und niedere Gefühle

bewegen sein Gemüt

 

ein Kiesel

versehentlich und sachte

löst sich

und stürzt hinab

 

erweckt des Drachens

schwebend Schlummer

 

der hebt den Kopf

und bleiern

seine wunden Lider

ohrenbetäubend ist sein Blick.

 

intuitiv drängt es

dem Unbekannten zu entkommen

 

doch kraftlos

unbeweglich

hält er stand

und blickt zurück

 

ein Sonnenstrahl die Wolkendecke bricht

 

denn dort

ganz tief im Seelenfenster

da liegt das wahre Glück

Kindheitstrauma

TOXIGENES LAND

WURZELLOSES UNTERHOLZ

METAMORPHOSE

Sanfte Berührung

Unangenehme Wärme

Gefrorenes Herz

SEHNEN NACH DER QUAL

GNADENLOSE BESTRAFUNG

GLUT - GLÜCK - ENTSETZEN

MESSERSCHARFES SPIEL

DEIN SICH ENTLADENDER ZORN

SCHMERZEN - EKEL - SCHAM

Veröffentlicht in der Anthologie

der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte

- Lyrik - Sammelband

Kunst & Gedichte

Dies ist ein kleiner Ausschnitt einer meiner Wandbemalungen...

2,40 Meter x 3,10 Meter

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